Recruiting im Einzelhandel: Volle Regale und leere Verkaufsfläche

Die Einzelhandelsbranche steht vor einer großen Herausforderung: der effektiven Personal­beschaffung. Der Einzelhandel ist systemrelevant – und doch in der Beliebtheitsskala von Arbeitnehmer*innen nicht auf den obersten Stufen zu finden. Wir beleuchten die Hintergründe und geben Lösungsansätze für ein erfolgreicheres Recruiting im Einzelhandel.
Recruiting im Einzelhandel

Übersicht

Die Einzelhandelsbranche:
Eine Bestandsaufnahme

Bis Ende 2021 arbeiteten rund 3.1 Millionen Menschen im Einzelhandel – aktuellere Zahlen gibt es zur Zeit leider nicht. Doch sieht man sich die Statistik an, dürften es im Jahr 2023 auch nicht mehr sein: Die Anzahl der Beschäftigten im Einzelhandel stagniert seit Jahren. Und es geht noch weiter: Der Handel muss sich bis zum Jahr 2035 darauf einstellen, dass jede dritte Stelle unbesetzt bleibt (Quelle: PwC Deutschland).

Eine düstere Prognose, wenn man bedenkt, dass sich bereits in der aktuellen Zeit Konsument*innen beschweren, zu wenig Verkaufspersonal anzutreffen oder lange Wartezeiten an den Kassen in Kauf nehmen zu müssen. Besonders hart trifft der Fachkräftemangel aktuell das Lebensmittelhandwerk mit den Schwerpunkten Fleischerei, Bäckerei und Konditorei. Kurz gesagt: Traditionsberufe.

Recruiting im Einzelhandel:
Wo sind die Fachkräfte?

Ausgebildete Fachkräfte zu finden, gestaltet sich in den letzten Jahren in vielen Bereichen schwer. Allen voran sind systemrelevante Branchen betroffen: Neben dem Einzelhandel auch die Pflege, die Sozialpädagogik, Gastronomie, das Handwerk und das Ingenieurwesen. Doch wie kommt eine so massive Schieflage zustande?

#1 Demografischer Wandel

Der stärkste Treiber des Fachkräftemangels ist nach wie vor der Klassiker schlechthin: der demografische Wandel. Es werden immer weniger Babys geboren und die Gesellschaft altert. Das führt dazu, dass bis zum Jahr 2030 rund 3 Millionen Fachkräfte fehlen (Quelle: Zeit Online). Auch wenn das Renteintrittsalter bereits erhöht wurde, verabschieden sich in den nächsten Jahren zu viele Erwerbstätige (Babyboomer) vom Arbeitsmarkt und die Nachfolgegenerationen XY und Z können die Lücke nicht füllen.

#2 Schlechte Arbeitsbedingungen

Hinzu kommt, dass der Einzelhandel nicht gerade mit guten Arbeitsbedingungen punktet. Pakete auspacken, Regale einräumen, kassieren, Zeitstress – und dabei bitte immer höflich und zuvorkommend bleiben, schließlich darf man es sich nicht erlauben, Kund*innen zu verlieren. In konstanter Unterbesetzung ist das schwer zu leisten, schließlich ist es ein Knochenjob. On Top kommen noch unflexible Arbeitszeiten. Für Familien sind Schichtsysteme eine enorme Herausforderung, führt man sich die eher unsteten Betreuungsmöglichkeiten von Kindern im Kindergartenalter vor Augen.

#3 Mangel an Auszubildenden

Hier schlägt nicht nur der demografische Wandel gnadenlos zu – es ist für junge Menschen schwer, sich für einen Werdegang nach der Schullaufbahn zu entscheiden. Studieren, ins Ausland gehen oder eine Ausbildung absolvieren?

Allein in Deutschland gibt es 324 anerkannte Ausbildungsberufe. Einer davon: Kaufmann / Kauffrau im Einzelhandel. Doch hier geht die Zahl der geschlossenen Ausbildungsverträge laut einer Statistik der Deutschen Industrie- und Handelskammer zurück. Im Jahr 2021 zählte man 49.688, im Folgejahr 2022 bereits nur noch 46.928. Tendenz: sinkend. Laut Erhebungen der Bundesagentur für Arbeit sind in Deutschland aktuell 275.000 Ausbildungsstellen unbesetzt.

#4 Geringes Ansehen

In der Gesellschaft hat sich das Bild in den Köpfen festgesetzt, dass die Arbeit im Einzelhandel „nur ein bisschen abkassieren“ und „nur ein bisschen auspacken“ sei. Doch weit gefehlt. Es ist nicht umsonst ein Ausbildungsberuf – der mit viel Betriebswirtschaft einhergeht.

Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel

Wie lassen sich die Probleme lösen? Um dem Mangel an Arbeitskräften im Handel den Kampf anzusagen, sind einige Maßnahmen erforderlich:

  • Bessere Bezahlung
  • Kontinuierliches Angebot an Weiterbildung
  • Betonung der gesellschaftlichen Bedeutung
  • Ausbauen der Digitalisierung, um einfache Prozesse zu automatisieren und so personelle Ressourcen an wichtigeren Stellen zu binden

Strukturelle und gesellschaftliche Probleme können Sie als Arbeitgeber natürlich nicht lösen. Aber vielleicht können Sie im Arbeitsalltag mit dem ein oder anderen Pluspunkt dienen, der Sie von anderen Unternehmen unterscheidet. Dann sollten Sie diese Benefits unbedingt in Ihrem Recruiting hervorheben.

Wir haben noch ein paar andere Tipps für Sie zur Hand, wie Sie Ihre Personalsuche vorantreiben können.

Lösungen für Ihr Recruiting im Einzelhandel

#1 Zielgruppenorientierte Stellenanzeigen

Auf Ihre Zielgruppe ausgerichtete Stellenausschreibungen sind essenziell im Recruiting. Sie helfen, die richtigen Talente anzusprechen und das Interesse zu wecken. Ihre Stellenanzeigen sollten immer mit klar definierten Aufgaben und Anforderungen ausgestattet sein, um Missverständnisse zu vermeiden und somit den Recruitingprozess nicht noch länger werden zu lassen. Es ist außerdem von enormer Bedeutung, die Vorteile Ihres Unternehmens hervorzuheben, beispielsweise ein Jobticket, Weiterbildungsmöglichkeiten etc.

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#2 Multiposting

Aushänge, Zeitungsannoncen und Mundpropaganda waren einmal. Um eine Online-Stellenanzeige kommt heutzutage kein Unternehmen mehr herum. Ihre Lösung: Multiposting. Das bedeutet die Ausschreibung einer Job Ad auf mehreren Kanälen gleichzeitig. Idealerweise besteht ein solches Multiposting aus einem Mix aus den reichweitenstarken Generalisten (z. B. Monster und Stepstone), fachspezifischen (z. B. vertriebs-jobs) sowie regionalen Stellenbörsen (bspw. Meinestadt).

#3 Social Recruiting

Potenzielle Bewerber*innen möchten im Vorfeld so viel wie möglich über einen Arbeitgeber erfahren – dies geschieht vor allem bei den jüngeren Generationen Y und Z über Social-Media-Kanäle. Doch nicht nur ein gelungener Arbeitgeberauftritt von immenser Bedeutung, auch sogenanntes Social Recruiting: Dazu gehören Anzeigen auf Social Media, die Ihre geschalteten Stellenausschreibungen beispielsweise auf Facebook oder Instagram bewerben.

Recruiting im Self-Service mit JOBmenü

Mit JOBmenü können Sie ganz einfach und budgetschonend Ihre Stellenanzeigen schalten – auf verschiedenen kostenlosen und kostenpflichtigen Jobbörsen sowie auf Social Media. Und das alles im Self-Service. Sprich: Sie können sich 24/7 in das Tool einloggen und Ihre Ausschreibung an die Jobbörsen übertragen!

Der Ablauf ist simpel. Sie wählen zuerst Ihr Wunschlayout, laden Ihr Logo und ein ansprechendes Headerbild hoch und fügen an den dafür vorgesehen Abschnitten Ihren Anzeigentext ein.

Nun wählen Sie noch die gewünschten Jobbörsen aus, auf denen Ihre Stellenanzeige erscheinen soll. Das Beste: Unser exklusives JOBmenü Traffic Network umfasst über 100 Stellenbörsen – komplett kostenfreiWir bieten diese Möglichkeit als erstes Grundrauschen, auf einen Mix mit Premiumbörsen sollte man gerade für schwer zu besetzende Stellen nicht verzichten.

Die kostenpflichtigen Stellenbörsen bieten wir zu sehr günstigen Konditionen an: Mit Rabatten von bis zu 65 Prozent! Und um Ihrer Stellenanzeige den Extra-Boost zu geben, können Sie mit unseren Social-Media-Produkten  mit nur einem Klick performancestarke Social-Media-Kampagnen realisieren.

Vanessa Kammler

Vanessa Kammler

Als Redakteurin bei JOBmenü extrahiert sie gern spannende Erkenntnisse aus Studien, schreibt am liebsten Leitfäden und stellt Ihnen gern smarte Recruiting-Tricks vor.

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