Recruiting von Erzieherinnen und Erziehern: Herausforderungen und Lösungsansätze

Die Kleinen fördern und begleiten – das ist nicht nur Aufgabe der Erziehungsberechtigten. Auch Erzieher*innen und haben sich das groß auf die Fahnen geschrieben. Allerdings mangelt es seit Jahren in deutschen Einrichtungen an Erzieherinnen und Erziehern. Wie lässt sich dieser Engpass bewältigen? Wir haben Tipps für ein erfolgreicheres Recruiting in der Pädagogik.

Recruiting von Erzieherinnen

Übersicht

Wie viele Erzieher*innen fehlen?

Wir übertreiben nicht, wenn wir Ihnen sagen, dass im pädagogischen Bereich ein massiver Fachkräftemangel herrscht. Allein im Jahr 2023 fehlen laut dem ZDF 98.600 Erzieher*innen. Bis zum Jahr 2030 sollen es schon 230.000 sein. Das hat bereits Auswirkungen.

Das Gesetz über Tageseinrichtungen für Kinder (KiTaG) sagt zum Betreuungsschlüssel eigentlich folgendes:

  • Kinder 0 bis 3 Jahre: 15 Kinder/2 Fachkräfte
  • Kinder 3-6 Jahre: 25 Kinder/2 Fachkräfte
  • Schulkinder: 20 Kinder/2 Fachkräfte

Die Realität sieht wegen fehlender Erzieher*innen aber meist anders aus – mit steigender Tendenz.

Die Bertelsmann Stiftung gab Ende letzten Jahres eine Studie heraus. Die Prognose: Niederschmetternd. Im Jahr 2023 werden laut ihrer Hochrechnung wegen des Fachkräftemangels bundesweit 383.600 Kita-Plätze fehlen. Sprich über 380.000 Kinder können keine Tageseinrichtung besuchen, da schlicht das Personal fehlt, um diese zu betreuen. Die Folgen davon liegen auf der Hand: verkürzte Öffnungszeiten, größere Gruppen, ein schlechterer Betreuungsschlüssel und massive Einschränkungen in der Berufsausübung betroffener Eltern.

Wie kam es zum Fachkräftemangel?

Doch wie kam es zu einem Fachkräftemangel in einem Beruf, der so wichtig und seit Generationen etabliert ist?

#1 Arbeitsbedingungen

Die Arbeitsbedingungen im Elementarbereich sind – ähnlich wie in der Pflege – eher schlecht als recht. Abgesehen von der körperlichen Belastung wie z. B. Lärm und dem Sitzen auf kleinen Stühlen, stehen Erzieherinnen und Erzieher unter Dauerstrom. Die Augen und Ohren müssen überall sein, Kolleg*innen haben Urlaub oder werden krank. Eine sehr unschöne Situation in einem Beruf, in dem sowieso schon eine dauerhafte Unterbesetzung herrscht.

#2 Bezahlung

Eine Bezahlung nach TVöD ist zwar wünschenswert, aber nicht unbedingt Standard – und selbst mit Tariflohn wird man als Erzieher*in nicht reich. Es gibt dazu noch sehr viele kirchliche Träger, die oft noch schlechter bezahlen. Mit jahrelang gleichbleibendem Gehalt und einer Rekordinflation von aktuell über 6 % ist die Entlohnung nicht sehr attraktiv.

#3 Wenig Anerkennung

Auch abgesehen von den monetären Gründen ist der Beruf mit wenig Anerkennung versehen. In den Köpfen vieler geht es „ja nur um Basteln, Singen und auf die Kinder aufpassen.“ An dieser Denkweise hat sich während der Corona-Pandemie zwar schon einiges geändert, allerdings bei weitem noch nicht genug.

#4 Bürokratie und administrative Belastung

Um Kinder altersgerecht zu begleiten und zu fördern, sind eine aufmerksame Beobachtung und eine genaue Dokumentation unabdingbar. Dieses braucht Zeit – die dann wieder an anderer Stelle fehlt und Erzieher*innen von der pädagogischen Arbeit abhält. Erzieher*innen müssen sich „zerreißen“, was noch mehr Stress bedeutet.

#5 Geringes Recruiting-Budget

Zu all diesen Punkten kommt on top noch ein in den meisten Fällen geringes Recruiting-Budget. Im Vergleich dazu verfügen vor allem größere Unternehmen in der freien Marktwirtschaft über ungleich höhere Summen, was die Personalsuche immens erleichtert. In der Regel haben die Träger von Kindertagesstätten weniger Geld zur Hand, bzw. ein gering bemessenes Budget für den sozialen Sektor. Die Folge: Ausgeschriebene Stellen haben keine allzu hohe Reichweite und es dauert deutlich länger, sie zu besetzen.

Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel

Um dem Erzieher*innen-Fachkräftemangel den Kampf anzusagen, sind einige Maßnahmen erforderlich. Unter anderem:

  • Bessere Bezahlung
  • Förderung von Weiterbildungen
  • Betonung der gesellschaftlichen Bedeutung
 

Strukturelle und gesellschaftliche Probleme wie diese können Sie als Arbeitgeber natürlich nicht lösen. Aber vielleicht können Sie im Arbeitsalltag mit dem ein oder anderen Pluspunkt dienen, den andere Einrichtungen so nicht bieten? Dann sollten Sie diese Mehrwerte unbedingt in Ihrem Recruiting hervorheben. Wir haben ein paar Tipps für Sie zur Hand.

Lösungen für Recruiting von Erzieherinnen und Erziehern

#1 Zielgruppenorientierte Stellenausschreibungen

Zielgruppenorientierte Stellenausschreibungen sind essenziell in der Pädagogik. Sie helfen, die richtigen Kandidatinnen bzw. Kandidaten anzusprechen und deren Interesse zu wecken. Dabei sollten Ausschreibungen klar definierte Anforderungen und Erwartungen enthalten, um Missverständnisse zu vermeiden. Ebenfalls ist es essenziell, die Vorteile der Stelle hervorzuheben, etwa flexible Arbeitszeiten oder Weiterbildungsmöglichkeiten. Zudem sollte der pädagogische Ansatz der Einrichtung dargestellt werden, um potenzielle Talente, die sich mit dieser Philosophie identifizieren können, anzusprechen.

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#2 Multiposting

Aushänge, Zeitungen und Fachzeitschriften waren einmal. Um eine Online-Stellenanzeige kommt man heutzutage nicht mehr herum.  Die Lösung: Multiposting. Das bedeutet die Ausschreibung einer Job Ad auf mehreren Kanälen gleichzeitig. Idealerweise besteht ein solches Multiposting aus einem Mix aus den reichweitenstarken Generalisten (z. B. Monster und Stepstone), fachspezifischen (z. B. pädagogik-jobs) sowie regionalen Stellenbörsen (bspw. Meinestadt).

#3 Social Media

Potenzielle Bewerber*innen möchten im Vorfeld so viel wie möglich über einen Arbeitgeber erfahren – dies geschieht vor allem bei den jüngeren Generationen Y und Z über Social-Media-Kanäle. Doch nicht nur ein gelungener Arbeitgeberauftritt von immenser Bedeutung, auch sogenanntes Social Recruiting: Dazu gehören Anzeigen auf Social Media, die Ihre geschalteten Stellenausschreibungen bewerben.

Recruiting im Self-Service mit JOBmenü

Mit JOBmenü können Sie ganz einfach und budgetschonend Ihre Stellenanzeigen schalten – auf verschiedenen kostenlosen und kostenpflichtigen Jobbörsen sowie auf Social Media. Und das alles im Self-Service. Sprich: Sie können sich 24/7 in das Tool einloggen und Ihre Ausschreibung an die Jobbörsen übertragen!

Der Ablauf ist simpel. Sie wählen zuerst Ihr Wunschlayout, laden Ihr Logo und ein Headerbild hoch und fügen an den dafür vorgesehen Abschnitten Ihren Anzeigentext ein.

Haben Sie dies erledigt, wählen Sie noch die gewünschten Jobbörsen aus, auf denen Ihre Stellenanzeige erscheinen soll. Das Beste: Unser exklusives JOBmenü Traffic Network umfasst über 100 Stellenbörsen – komplett kostenfrei! Wir empfehlen, diese Möglichkeit in jedem Fall zu nutzen.

Die kostenpflichtigen Stellenbörsen bieten wir zu sehr günstigen Konditionen an: Mit Rabatten von bis zu 65 Prozent! Und um Ihrer Stellenanzeige den Extra-Boost zu geben, bieten wir ebenfalls unsere Social-Media-Produkte an.

Wann werden Sie zum Self-Service-Recruiter?

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Vanessa Kammler

Als Redakteurin bei JOBmenü extrahiert sie gern spannende Erkenntnisse aus Studien, schreibt am liebsten Leitfäden und stellt Ihnen gern smarte Recruiting-Tricks vor.

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