Die häufigsten Fehler in Stellenanzeigen und wie Sie diese vermeiden

Unklare Jobbeschreibungen, übermäßiger Fachjargon, fehlende Informationen über das Unternehmen sowie unprofessionelles Design sind nur einige der Fallstricke, die Sie als Personaler*in beachten sollten. Wir zeigen Ihnen bewährte Praktiken, mit denen Sie Talente gezielt adressieren.

Stellenanzeigenfails: Frau hält einen Daumen nach unten und eine Hand mit der Handfläche nach oben

Übersicht

Hand aufs Herz: Haben Sie sich schon einmal gefragt, warum sich auf Ihre Stellenanzeige nur Leute bewerben, die so gar nicht ins Profil passen? Vielleicht liegt es daran, dass die Anzeige selbst ein paar Stolperfallen enthält. Keine Sorge – wir verraten Ihnen, wie Sie Ihre Stellenanzeige so aufpolieren, dass die passenden Talente gar nicht anders können, als sich zu bewerben!

Die häufigsten Fehler in Stellenanzeigen

Unklare Jobbeschreibungen führen oft zu Missverständnissen und unpassenden Bewerbungen. Vermeiden Sie es, vage Formulierungen zu verwenden; stattdessen sollten Sie konkrete Beispiele anführen, um den Bewerber*innen ein realistisches Bild von der Position und Ihrem Unternehmen zu vermitteln. Eine gut strukturierte Stellenausschreibung hilft nicht nur dabei, Missverständnisse zu vermeiden, sondern steigert auch das Interesse qualifizierter Kandidat*innen.

Wir haben die häufigsten Fehler für Sie zusammengefasst und bieten passende Lösungen an:

#1 Übermäßiger Jargon und Fachbegriffe

Der Einsatz von übermäßig vielen Fachbegriffen wirkt eher abschreckend als anziehend. Wenn Ihre Stellenanzeige mit branchenspezifischen Begriffen überladen ist, kann dies potenzielle Kandidat*innen verunsichern und dazu führen, dass sie sich nicht bewerben.

Unser Tipp: Verwenden Sie klare und einfache Begriffe und erklären Sie gegebenenfalls notwendige Fachbegriffe. Dies macht Ihre Anzeige zugänglicher und erhöht die Chance, dass sich Talente aus unterschiedlichen Bereichen bewerben. Denken Sie daran, dass eine breite Ansprache der Zielgruppe entscheidend ist, um die besten Talente für Ihr Unternehmen zu gewinnen.

#2 Mangelnde Informationen über das Unternehmen

Talente möchten mehr über ein Unternehmen erfahren, bevor sie sich bewerben. Eine Stellenanzeige sollte nicht nur die Anforderungen und Aufgaben der Position umfassen, sondern auch Informationen über die Unternehmenskultur und -werte. Potenzielle Bewerber*innen sind oft an der Arbeitsumgebung interessiert und möchten wissen, ob ihre Werte mit denen des Unternehmens übereinstimmen. 

Unser Tipp: Stellen Sie sicher, dass Sie Aspekte wie Teamdynamik, Unternehmensziele und Entwicklungsmöglichkeiten hervorheben. Dies trägt dazu bei, ein positives Bild zu vermitteln und motivierte Kandidat*innen anzuziehen.

Nicht zu vergessen: Ihre Arbeitgebermarke. Zeigen Sie in der Anzeige, wofür Ihr Unternehmen steht – Werte, Kultur, Haltung. Wenn das stimmig rüberkommt, wirkt es nicht nur professionell, sondern schafft Vertrauen bei den Bewerber*innen.

#3 Unzureichende Zielgruppenansprache

Wenn Ihre Anzeige nicht klar definiert, welche Bewerber*innen angesprochen werden sollen, kann dies dazu führen, dass sich unpassende Kandidat*innen bewerben. Um dies zu vermeiden, sollten Sie bei der Formulierung Ihrer Anzeige genau überlegen, welche Qualifikationen und Erfahrungen für die Position erforderlich sind. Eine präzise Zielgruppenansprache hilft Ihnen dabei, die richtigen Talente anzuziehen und gleichzeitig den Bewerbungsprozess effizienter zu gestalten. Berücksichtigen Sie dabei auch verschiedene Hintergründe und Karrierelevels, um vielfältige Bewerber*innen für Ihr Unternehmen zu begeistern.

#4 Fehlende Informationen zu den Arbeitsbedingungen

Ein weiterer gravierender Fehler ist das Fehlen von Informationen zu den Arbeitsbedingungen. Kandidat*innen interessieren sich nicht nur für die Aufgaben, sondern auch für das Umfeld, in dem sie tätig sein werden. Wenn Ihre Stellenanzeige keine Angaben zu Arbeitszeiten, Homeoffice-Möglichkeiten oder anderen flexiblen Arbeitsmodellen enthält, könnte dies potenzielle Bewerber*innen abschrecken.

In der heutigen Arbeitswelt legen viele Menschen Wert auf eine ausgewogene Work-Life-Balance und möchten wissen, ob Ihr Unternehmen diese fördert. Indem Sie klare Informationen über die Arbeitsbedingungen bereitstellen, erhöhen Sie die Attraktivität Ihrer Anzeige und zeigen gleichzeitig, dass Sie die Bedürfnisse Ihrer Mitarbeiter*innen ernst nehmen.

#5 Design und Layout

Das Design und Layout Ihrer Stellenanzeige spielt eine wichtige Rolle für den ersten Eindruck, den potenzielle Bewerber*innen von Ihrem Unternehmen erhalten. Ein unprofessionelles oder chaotisches Layout kann dazu führen, dass Ihre Anzeige als weniger seriös wahrgenommen wird.

Unser Tipp: Achten Sie darauf, dass Ihre Anzeige übersichtlich strukturiert ist und alle wichtigen Informationen klar hervorgehoben werden. Verwenden Sie ansprechende Schriftarten und Farben, die zur Corporate Identity Ihres Unternehmens passen. Ein gut gestaltetes Layout vermittelt Professionalität und kann dazu beitragen, das Interesse talentierter Kandidat*innen zu wecken.

#6 Ignorieren von Feedback

Das Ignorieren von Feedback ist ein weiterer häufiger Fehler, den Sie vermeiden sollten. Wenn Sie keine Rückmeldungen von Bewerber*innen einholen oder diese nicht ernst nehmen, verpassen Sie wertvolle Chancen zur Verbesserung Ihrer Anzeigen.

Unser Tipp: Es ist hilfreich, nach dem Bewerbungsprozess sowohl positive als auch negative Rückmeldungen zu sammeln. Fragen Sie beispielsweise nach den Gründen für eine Bewerbung. Diese Informationen können Ihnen helfen, Schwächen in Ihren Stellenanzeigen zu identifizieren und gezielt an diesen Punkten zu arbeiten.

#7 Fehlende klare Handlungsaufforderungen

Eine klare Handlungsaufforderung am Ende ist entscheidend für den Erfolg Ihrer Stellenanzeige. Wenn potenzielle Bewerber*innen nicht wissen, was sie als Nächstes tun sollen – sei es das Einreichen einer Bewerbung oder das Kontaktieren eines Ansprechpartners –, könnte dies dazu führen, dass sie das Interesse verlieren.

Unser Tipp: Stellen Sie sicher, dass Ihre Anzeige eine eindeutige Handlungsaufforderung enthält, die den Leser*innen deutlich macht, wie sie sich bewerben können. Dies kann beispielsweise durch Formulierungen wie „Bewerben Sie sich jetzt!“ oder „Senden Sie uns Ihre Unterlagen bis zum [Datum]“ geschehen.

#8 Zu hohe Anforderungen

Ein häufiges Problem sind übertriebene Anforderungen in Stellenanzeigen. Wenn Sie unrealistische Erwartungen an Qualifikationen oder Erfahrungen formulieren, könnten Sie talentierte Bewerber*innen abschrecken. Schauen Sie sich genau an, welche Fähigkeiten wirklich notwendig sind und welche eher wünschenswert sind.

Unser Tipp: Eine ausgewogene Darstellung der Anforderungen zeigt potenziellen Bewerber*innen, dass Sie offen für unterschiedliche Hintergründe sind und bereit sind, auch weniger erfahrene Talente in Betracht zu ziehen. Dies fördert den Eingang vielfältiger Bewerbungen und erhöht die Chance auf innovative Ansätze innerhalb Ihres Unternehmens.

Was erfolgreiche Stellenanzeigen gemeinsam haben

Wer sich weiterentwickeln will, muss nicht alles neu erfinden – manchmal reicht ein Blick auf das, was andere gut gemacht haben. Erfolgreiche Stellenanzeigen zeigen, wie es geht:

  • klare Struktur
  • verständliche Sprache
  • ein realistisches Bild vom Job
  • ein Unternehmen, das sich authentisch präsentiert

Und weil der Arbeitsmarkt sich ständig wandelt: Bleiben Sie am Ball.

Prüfen Sie regelmäßig Ihre Formulierungen, das Design und Ihre Ansprache – und schauen Sie, was im Markt gerade gut ankommt. Events, HR-Workshops oder der Austausch mit Kolleg*innen können hier frische Impulse liefern.

Wer sich an Best Practices orientiert, Feedback ernst nimmt und seine Strategie regelmäßig überprüft, hat beste Chancen, passende Talente zu finden – und zwar langfristig.

Fazit

Gute Stellenanzeigen sind kein Hexenwerk, aber ein bisschen Köpfchen braucht es schon: Klartext statt Buzzword-Bingo, ehrliche Infos statt leerer Floskeln. Wenn Sie wissen, was Sie suchen – und das auch klar formulieren – ziehen Sie die passenden Bewerber*innen an und sparen sich unnötigen Aufwand. Zeigen Sie außerdem, wer Sie als Unternehmen sind, was Ihnen wichtig ist und welche Arbeitsmodelle Sie anbieten – Flexibilität ist heute ein Muss. Ein ansprechendes Design, ein klarer Call-to-Action und ein bisschen Mut zur Weiterentwicklung (Feedback nicht vergessen!) machen Ihre Anzeige rund.

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Vanessa Kammler

Als Redakteurin bei JOBmenü extrahiert sie gern spannende Erkenntnisse aus Studien, schreibt am liebsten Leitfäden und stellt Ihnen gern smarte Recruiting-Tricks vor.

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Bildquelle: Markus Spiske; unsplash.com