Floskeln in Stellenanzeigen: Ein Spiel mit dem Feuer

Gelungene Jobinserate sind eine echte Bank im harten Kampf um Fachkräfte. Dabei entscheidet nicht nur die optische Gestaltung, sondern vor allem auch der Text, ob eine Stellenanzeige Talente begeistert. Leider lesen potenzielle Bewerber*innen nicht selten eine Aneinanderreihung von Floskeln in Stellenanzeigen. Warum das problematisch ist und wie Sie es ganz einfach besser machen, erfahren Sie jetzt und hier.

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Übersicht

Definition: Floskeln in Stellenanzeigen

Floskeln in Stellenanzeigen sind oft verwendete Phrasen oder Ausdrücke, die aufgrund ihrer Häufigkeit und Allgemeinheit an Bedeutung verloren haben. Sie können vage, übertrieben oder so allgemein sein, dass sie auf fast jede Stelle oder jede*n Bewerber*in zutreffen könnten. Der Einsatz von Floskeln kann dazu führen, dass eine Stellenanzeige weniger ansprechend oder informativ wirkt, da sie wenig über die spezifischen Anforderungen der Position oder die tatsächlichen Erwartungen des Arbeitgebers verrät.

Floskeln: Besonders Nachwuchskräfte sind kritisch

Dass Floskeln in Stellenanzeigen Talente nicht wirklich überzeugen, kann man sich denken. Aber es ist immer gut, ein paar beweiskräftige Zahlen zum Thema zu haben. Und hier kommen sie: Die E-Learning-Plattform Preply hat rund 1.000 Büroangestellte befragt und 66 Prozent sagen, dass Floskeln in Stellenanzeigen ein schlechtes Licht auf die ausgeschriebenen Jobs und das Unternehmen werfen. Das sehen besonders die 16- bis 24-Jährigen so – immerhin zu 71 Prozent.

Gute Floskeln, schlechte Floskeln

Sind nun also alle Floskeln in Stellenanzeigen ganz und gar schlecht? Nun, ganz so einfach und eindeutig kann man es nicht sagen. Es kann von Floskel zu Floskel ein bisschen anders aussehen. Das zeigt eine Studie des Jobportals meinestadt.de, für die 3.000 Fachkräfte befragt wurden.

Diese Formulierungen findet die Mehrheit der Fachkräfte inhaltsleer:

  • „Wir bieten flache Hierarchien.“ (56,6 Prozent)
  • „Wir bieten ein dynamisch wachsendes Arbeitsumfeld.“ (57,8 Prozent)
  • „Bei uns hast Du einen großen Gestaltungsspielraum.“ (58,1 Prozent)

Diese Floskeln findet die Mehrheit der Fachkräfte informativ:

  • „Wir bieten abwechslungsreiche und anspruchsvolle Tätigkeiten.“ (54,5 Prozent)
  • „Wir bieten ein attraktives Gehalt.“ (56,3 Prozent)
  • „Wir bieten eine langfristige Perspektive.“ (67,6 Prozent)

Floskeln in Stellenanzeigen? Lieber konkret schreiben!

Auch wenn nicht alle Phrasen gleich schlecht ankommen – der Einsatz ist immer wieder ein Spiel mit dem Feuer. An den genannten Beispielen lässt sich erkennen, dass die Floskeln meist etwa die Hälfte der Fachkräfte verschrecken. Unser Tipp lautet darum: Schreiben Sie immer so konkret wie möglich. Auch dazu liefern wir Ihnen gerne Beispiele.

Floskelhaft

Konkret

„Wir bieten flache Hierarchien.“

„Wir pflegen eine Duz-Kultur – und selbst die Tür unserer Chefin ist bei Fragen immer offen.“

„Wir bieten abwechslungsreiche und anspruchsvolle Tätigkeiten“

„Sie betreuen drei angenehme Kunden. So hält jeder Tag andere spannende Herausforderungen bereit.“

Floskeln in Stellenanzeigen Zahl der Woche

Es lohnt sich, auch beim Lohn konkret werden. Denn eine Stepstone-Befragung verrät: Satte 89 Prozent der Jobsuchenden bewerben sich mit höherer Wahrscheinlichkeit, wenn Arbeitgeber genaue Angaben zum Gehalt machen. Ein weiterer wichtiger Vorteil im Kampf um Fachkräfte, die in vielen Branchen so händeringend gesucht werden.

Besonders kritisch: Zweideutige Floskeln in Stellenanzeigen

Gleich doppelt ärgerlich sind Floskeln dann, wenn sie einerseits nicht ausreichend deutlich machen, was genau gemeint ist und stattdessen andererseits bei Talenten falsche negative Assoziationen wecken. Was wir damit meinen, wird schnell klar, wenn Sie die folgenden Beispiele lesen.

Floskel in der Stellenanzeige

Was Talente dazu denken

„Dynamisches Arbeitsumfeld“

„In diesem Unternehmen werden ständig Mitarbeiter*innen eingestellt und entlassen.“

„Eingespieltes Team“

„Bei solch eingeschworenen Kolleg*innen wird es schwierig, seinen Platz zu finden und anerkannt zu werden.“

Fazit: Floskeln in Stellenanzeigen

Wir halten fest: Versuchen Sie Floskeln zu vermeiden und stets so konkret wie möglich zu formulieren. Auch, wenn manche Formulierungen einen Tick besser ankommen als andere – rundum gut kommen sie nie an. Und wenn es besonders schlecht läuft, wecken Sie falsche negative Assoziationen bezüglich der Stelle und werden zum Bewerbungskiller.

Ihnen fällt das Schreiben generell schwer oder Ihnen fehlt schlichtweg die Zeit? Wenn Sie Ihre Stellenanzeigen mit JOBmenü erstellen, ist das kein Problem. Sie können den Text mit nur einem Klick und in Sekundenschnelle von einer Künstlichen Intelligenz (KI) schreiben lassen.

Reemko Ruth

Reemko Ruth

Autor, Auskenner, Aufspürer – Reemko Ruth liefert Ihnen findige Tipps für die Personalfindung. Seine Lieblingsthemen: Employer Branding, Social Recruiting und Personalmanagement.

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Bildquelle: Joshua Hoehne; unsplash.com