War for Talents
Der War for Talents – auf Deutsch der „Krieg um Talente“ – beschreibt die Konkurrenz der Unternehmen untereinander, passende Kandidatinnen und Kandidaten für sich zu gewinnen. Der Fachkräftemangel ist in nahezu jeder Branche präsent und Firmen sehen sich einem immer stärker werdenden Konkurrenzkampf gegenüber. Es gilt, offene Positionen zu besetzen – und das bestenfalls schneller als andere.

Übersicht
Warum existiert der War for Talents?
Die Zahl der aktuellen Vakanzen übersteigt die Anzahl an Bewerbern und Bewerberinnen. Bedingt durch den demografischen Wandel werden sich in naher Zukunft mehr Arbeitnehmer*innen vom Arbeitsmarkt verabschieden, als Berufseinsteiger*innen nachrücken. Dies bedeutet konkret, dass der Rücklauf an Bewerbungen auf veröffentlichte Stellenanzeigen drastisch zurückgeht.
Doch nicht nur der demografische Wandel hat Einfluss auf den War for Talents. Weitere Faktoren sind:
Globalisierung
In unserem digitalen Zeitalter steht jedem bzw. jeder buchstäblich „die Welt offen“. Unternehmen stehen also nicht nur innerländisch, sondern global in Konkurrenz.
Wissensgesellschaft
Der Wandel ist langsam, aber beständig. Auf der einen Seite herrscht ein hoher Bedarf an branchenspezifischem Fachwissen (Stichwort: Fachkräftemangel), auf der anderen Seite legen sehr viele Unternehmen Wert auf ein Studium. So sind die Universitäten voll mit jungen, motivierten Menschen, um den bestmöglichen Abschluss zu erhalten (Stichwort: Überakademisierung).
Werte
Jede Generation hat ihre eigenen Werte. Im War for Talents gilt es nicht nur, die Generationen X, Y und Z unter einen Hut zu bringen, sondern sich authentisch als Unternehmen zu präsentieren und auf die einzelnen Bedürfnisse einzugehen.
Welche Branchen sind besonders betroffen?
Manche Branchen haben es im War for Talents schwerer als andere. Folgende sind besonders betroffen:
Pflege
Nicht nur in Altersresidenzen, sondern auch in Krankenhäusern und anderen pflegerischen Einrichtungen und Organisationen herrscht ein großer Mangel an Personal. Gründe hierfür sind vorranging die starke Belastung der einzelnen (bedingt durch den Personalnotstand) und die niedrige Bezahlung. Seit 2021 wird von vielen Trägern versucht, Mitarbeiter*innen durch übertarifliche Bezahlung, Azubi-Marketing und Recruiting von Personen aus anderen Ländern für sich zu gewinnen und so dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.
IT-Branche
In der aktuellen Digitalisierung werden IT-Berufe immer wichtiger – es gibt also einen sehr hohen Bedarf an Fachkräften. Gerade IT-ler mit Erfahrung sind dem War for Talents besonders ausgesetzt.
MINT
„MINT“ steht für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. Aber auch andere Berufsfelder wie die Nanowissenschaften, Geografie, Astronomie und Geologie fallen in den MINT-Bereich.
Seit Jahren leiden technische Berufe an einem hohen Bedarf an Nachwuchskräften. Auch hier gibt es zu viele offene Positionen auf zu wenige Absolventen und Absolventinnen. Die Situation ist unter anderem auf den Mangel an weiblichen Studierenden zurückzuführen.
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Bildquelle: George Milton; pexels.com