Blind Hiring:
So rekrutieren Sie sehr fair

Übersicht
Definition: Was ist Blind Hiring?
Blind Hiring – ist das wieder nur so ein Modewort, was keine*r wirklich versteht braucht? Nein, Blind Hiring, was so viel heißt wie „Blindes Einstellen“, ist eine gute Sache. Denn es kann helfen, unbewusste Voreingenommenheit, Vorurteile und Diskriminierung im Einstellungsprozess abzubauen.
Doch wie genau funktioniert das? Eine Methode kennen Sie vielleicht bereits: Schon seit vielen Jahren und immer öfter fordern Unternehmen Talente auf, im Rahmen ihrer Bewerbung auf ein Foto zu verzichten. Doch es gibt noch weitere Möglichkeiten, um Blind Hiring voranzutreiben. Sie können Bewerber*innen zum Beispiel bitten, folgende Angaben wegzulassen:
- Name
- Geschlecht
- Alter
- Herkunft
Je mehr (eher) unwichtige Informationen fehlen, desto mehr können Sie sich im Recruiting auf das konzentrieren, was wirklich entscheidend ist: die die Qualifikationen, die Hard und Soft Skills und die Berufserfahrung der Talente.
Was sind die Vorteile von Blind Hiring?
Lassen Sie uns einmal auf den Punkt bringen, was die Vorteile von Blind Hiring sind. Hier kommen die drei wichtigsten Pluspunkte:
- Blind Hiring ermöglicht eine möglichst objektive Bewertung der Bewerber*innen
- Blind Hiring reduziert dadurch Vorurteile im Auswahl- und Einstellungsprozess
- Blind Hiring fördert letztendlich die Diversität Ihrer Belegschaft
Vielfalt unter Ihren Angestellten bringt ebenfalls eine Reihe von Vorteilen mit sich. Auch darauf möchten wir mit Ihnen einmal schauen.
Die Vorteile von Diversität am Arbeitsplatz
Nicht nur Blind Hiring, auch Diversität ist mehr als nur ein Modewort. Sie ist wichtig für eine offene, tolerante und starke Gesellschaft. Und auch für Unternehmen ist sie ein echtes Plus. Das sind die entscheidenden Vorteile:
- Mehr Innovationskraft: Je unterschiedlicher die Mitarbeiter*innen, desto mehr bringt die Belegschaft in das Unternehmen ein. Verschiedenste Sprachen, vielfältiges Know-how, unterschiedlichste Denkansätze, Sichtweisen und Erfahrungen. So können Aufgaben und Herausforderungen im Arbeitsalltag besonders kreativ und effektiv gelöst werden. Lösungsorientierung, Produktivität und Innovationskraft steigen.
- Mehr Profitabilität: Diversität zahlt sich aus – im wahrsten Sinne des Wortes. Das fand das Beratungsunternehmen McKinsey & Company im Rahmen der Studie „Diversity Matters Even More“ heraus. Diese zeigte: Unternehmen mit gemischten Führungsriegen haben eine über 60 Prozent höhere Wahrscheinlichkeit, überdurchschnittlich profitabel zu sein.
- Effektivere Personalgewinnung: Diversität kann Ihnen das Recruiting leicht machen. Das verrät der „Diversity Recruiting Report“ der Stellenbörse Indeed und des Arbeitgeberbewertungsportals Glassdoor. Fast die Hälfte der Personalverantwortlichen, die bei Neueinstellungen auf Diversität achten, besetzen offene Stellen innerhalb von zwei Monaten. Ohne Diversitätsstrategie sieht es deutlich weniger rosig aus.
Was sind Erfolgsfaktoren für Blind Hiring?
Der eben genannte Report von Indeed und Glassdoor zeigt auch, was Unternehmen hilft, divers zu rekrutieren. Meist setzen diese auf entsprechende Formulierungen in Stellenanzeigen (65 Prozent). Das ist richtig und wichtig – und dazu erwartet Sie am Ende des Artikels auch ein hilfreicher Download. Was aber noch zu oft vergessen wird, sind Maßnahmen auf der Unternehmensseite. Zum Beispiel:
- Eine divers zusammengesetzte Personalabteilung: 7 Prozent
- Eine im vorurteilsfreien Umgang mit Talenten geschulte HR-Abteilung: 19 Prozent
Tatsächlich ist die Schulung der im Auswahl- und Einstellungsprozess beteiligten Mitarbeiter*innen ein entscheidender Aspekt, wenn es um ein erfolgreiches Blind Hiring geht. Schulungsinhalte können sein:
- Wie führt man strukturierte bzw. standardisierte Interviews durch?
- Wie gelingt eine offene Kommunikation?
Das sorgt dafür, dass das Blind Hiring auch nach dem Eingang der anonymisierten Bewerbungen und der ersten Bewerbervorauswahl möglichst blind bleibt. Klar, komplett objektiv kann der Recruitingprozess nicht sein. Aber Blind Hiring kann dafür sorgen, dass er so fair wie möglich wird.
Unser Tipp: Sprechen Sie auch auf Ihrer Karriere-Seite, in Ihren Stellenanzeigen oder auf Ihrem Social-Media-Unternehmensprofil über die Blind-Hiring-Maßnahmen. Das kann vielversprechende Talente, die bei anderen Unternehmen schon wegen Diskriminierung abgelehnt wurden, dazu bewegen, sich bei Ihnen zu bewerben.
Die Herausforderungen von Blind Hiring
Name, Geschlecht, Alter, Herkunft: Das sind Dinge, die im Auswahlprozess leider zu unbewusster Diskriminierung führen können. Deshalb ist es gut, dass sie beim Blind Hiring weggelassen werden. Aber es gibt auch noch ein paar andere Dinge, die dafür sorgen können, dass es bei der Bewerberauswahl nicht ganz objektiv zugeht. Zum Beispiel können die Namen der besuchten Schulen etwas über die Herkunft eines Talents verraten.
Und selbst die im Lebenslauf angegebenen Hobbys können dem Blind Hiring im Weg stehen. Personaler*innen könnten unbewusst Bewerber*innen bevorzugen, die dieselben Hobbys wie sie haben. Oder sie schreiben bestimmten Hobbys unabsichtliche negative Eigenschaften zu. Geht ein Talent Hobbys nach, die man allein ausübt, wie teamfähig ist das Talent dann im Job?
Sie sehen: Es gibt eine ganze Reihe von Informationen über Bewerber*innen, die das Blind Hiring weniger blind machen können. Ein Bewerbermanagementsystem kann Ihnen übrigens helfen und die störenden Informationen vorab aus den Bewerbungen herausfiltern.
Im Einstellungsprozess sollte man alle Talente gleich und fair behandeln. Nur die Fähigkeiten der Bewerber*innen sollten entscheiden. Fangen Sie mit der Fairness schon ganz am Anfang an – bei der Stellenanzeige. Mit unserem kostenlosen Info-PDF verfassen Sie Anzeigen, die dem Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) gerecht werden. Jetzt downloaden!

Reemko Ruth
Ihr Kontakt zu uns
Fragen, Ergänzungen, Interesse? Schreiben Sie uns, wir beraten Sie gerne persönlich.
Bildquelle: Akson; unsplash | Magnet.me; unsplash
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