Lohn nennen lohnt sich: Gehaltstransparenz als Fairness-Boost und Recruiting-Plus
Beim Thema Gehalt spielen Unternehmen im Bewerbungsprozess gerne mit verdeckten Karten – zumindest am Anfang. Das wird sich nun ändern. Denn die EU gibt dem bisher zarten Transparenz-Trend mit einer neuen Richtlinie kräftig Schub. Bei uns lesen Sie, welche Maßnahmen geplant sind und wie Sie mit Offenheit beim Gehalt nicht nur Ihr Recruiting entscheidend verbessern, sondern auch zum Vorbild für eine faire Arbeitswelt werden.

Übersicht
Gehaltstransparenz: Warum endlich etwas passieren muss
Frauen verdienen weniger als Männer. Das war und ist leider immer noch so. Obwohl seit Jahren überall über Gleichberechtigung diskutiert wird. Geredet wird viel, aber es passiert noch zu wenig. Zahlen beweisen das: 2011 verdienten Frauen in der EU 16,2 Prozent weniger, 2022 lag der Wert bei 12,7 Prozent. Das ist besser, aber nicht beeindruckend und schon gar nicht fair. Aber es geht noch schlimmer: In Deutschland lag der Gender Pay Gap im Jahr 2023 bei 18 Prozent. Korrekterweise muss man sagen, dass es 6 Prozent waren, wenn man ähnliche Qualifikationen, Jobs und Lebensläufe berücksichtigte. Aber viel besser macht es das auch nicht.
EU erhöht Druck auf Arbeitgeber
Lange konnten Unternehmen Gehälter im Verborgenen ausknobeln, ohne dass ihnen jemand auf die Finger schaute. Das ist bei vielen Arbeitgebern auch nicht notwendig, bei manchen aber offensichtlich schon. Sonst müssten wir hier nicht darüber schreiben, dass Frauen und Männer ungleich entlohnt werden – das ist Lohndiskriminierung. Doch dies soll sich jetzt ändern – dafür sorgt eine europaweit geltende Richtlinie. In Kraft ist diese seit Juni 2023. Die einzelnen Länder müssen diese bis zum 07. Juni 2026 in die Tat umsetzen.
Aber was genau hat die EU vor? Sie gibt Arbeitnehmer*innen die Möglichkeit, ihre Arbeitgeber auf Fairness zu prüfen. Sie dürfen nicht nur erfahren, wie ihr eigenes Gehalt zustande kam. Auf Nachfrage muss der Arbeitgeber auch das Durchschnittsgehalt der Kolleg*innen mit gleichen oder vergleichbaren Beschäftigungen nennen – aufgefächert nach Geschlecht.
Unternehmen stehen in der Beweispflicht
Arbeitgeber müssen beweisen, dass sie fair bezahlen. Das gilt besonders dann, wenn Arbeitnehmer*innen Schadenersatz wegen Lohndiskriminierung verlangen. Ansonsten müssen Unternehmen unter anderem alle entgangenen Entgelte nachzahlen – inklusive möglicher Boni oder Sachleistungen.
Außerdem müssen Arbeitgeber berichten, wie sie Frauen und Männer bezahlen. Ist der Unterschied ohne gute Begründung größer als 5 Prozent, wird es ernst. Die Konsequenz: Eine Entgeltbewertung in Koproduktion mit Arbeitnehmervertretern. Arbeitgeber mit weniger als 100 Angestellten sind fein raus. Wer mehr als 250 Angestellte hat, muss jährlich den Behörden berichten, die übrigen alle drei Jahre.
Nennen Sie das Gehalt sehr bald
Wie schon angedeutet: Es zahlt sich für Ihr Recruiting aus, Talenten das Gehalt oder zumindest die Gehaltsspanne früh zu nennen. Die EU schreibt vor: in der Stellenanzeige oder vor dem Vorstellungsgespräch.
Wir empfehlen Gehaltstransparenz schon auf dem ersten Weg. Warum? Der Stepstone Gehaltsreport 2024 stellt heraus, dass sich sage und schreibe rund 90 Prozent der Talente mit höherer Wahrscheinlichkeit bewerben, wenn Unternehmen beim Thema Lohn spezifisch werden.
Die Arbeitgeber-Bewertungsplattform kununu stellte Ähnliches fest: 78 Prozent der Angestellten machen ihre Jobwahl zentral davon abhängig, ob es konkrete Angaben zum Gehalt gibt. Mit Gehaltstransparenz steigern Sie spielend Ihren Bewerbungsrücklauf und unterstützen den wichtigen Kampf gegen Lohndiskriminierung. Besser geht es gar nicht. Oder etwa doch?
Dank Gehaltstransparenz top bei Google for Jobs
Schon gewusst? Google for Jobs, also die Jobsuche innerhalb der Google-Suche, bevorzugt Stellenanzeigen mit Gehaltsangaben. Sichern Sie Ihrer Job Ad ganz einfach einen besseren Platz in der bei Arbeitgebern begehrten und Talenten beliebten Google-for-Jobs-Box. Geben Sie Ihrem Recruiting einen weiteren Schub.
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Geheimnis Gehalt? Das war einmal!
Laut Stepstone Gehaltsreport 2022 befürworten 80 Prozent der Kandidat*innen befürworten eine generelle Gehaltstransparenz – und die EU steht mit den neuen Vorschriften zu 100 Prozent dahinter.
Online-Plattformen bedienen schon längst den Wunsch der Kandidat*innen nach mehr Offenheit. Zwei Beispiele: Bei kununu können Talente den Gehaltscheck machen und sehen die Gehaltsrange für ihren Beruf. Stepstone bietet gleich mehrere Lohn-Tools und zeigt zum Beispiel Talenten in Stellenanzeigen auf der Jobbörse ihre Verdienstmöglichkeiten.
Eine gelungene Stellenanzeige (mit Gehaltstransparenz) ist DER Garant für ein erfolgreiches Recruiting. Ihnen fehlt die Erfahrung beim Erstellen? Mit JOBmenü kein Problem! Wir bieten nicht nur kostenfreie Stellenanzeigen-Vorlagen – unser Self-Service-Tool führt Sie leicht verständlich und Schritt für Schritt zur perfekten Stellenanzeige, die Sie dann auf über 100 Stellenbörsen in unserem Traffic Network schalten können – alles komplett kostenlos!

Reemko Ruth
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Fragen, Ergänzungen, Interesse? Schreiben Sie uns, wir beraten Sie gerne persönlich.
Bildquelle: Giammarco Boscaro; unsplash.com |
Tingey Injury Law Firm; unsplash.com
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