Lebenslauf checken: Schneller prüfen, besser einstellen
Alles drin, viel Erkenntnisgewinn: Der Lebenslauf enthält alle wichtigen Eckdaten. Deshalb spielt er eine entscheidende Rolle, wenn es darum geht, sich für das richtige Talent zu entscheiden. Erfahren Sie, worauf Sie beim Lesen achten müssen.
Übersicht
Lebenslauf checken: Die drei wichtigsten Schritte
Besonders, wenn auf eine Stellenausschreibung viele Bewerbungen eintrudeln, ist Effektivität angesagt. Schließlich wollen nicht nur Lebensläufe gesichtet werden, sondern auch noch weitere Bewerbungsunterlagen wie Anschreiben oder Arbeitszeugnisse.
Stepstone fand in einer Studie heraus: Personaler*innen nehmen sich im Schnitt nur 43 Sekunden pro Lebenslauf. Konzentrieren Sie sich auf die entscheidenden Inhalte – so gelingt das Lebenslaufchecken schnell:
Schritt 1:
Die letzten beruflichen Etappen
Indem Sie sich die letzten Arbeitsstellen des Talents anschauen, können Sie gleich mehrere Dinge erfahren:
- Welche Fähigkeiten bringt der oder die Bewerber*in mit? Diese lassen sich, besonders bei sehr bekannten Jobbezeichnungen gut ablesen. Sind die für Ihre Stelle passenden Skills dabei?
- Wie entwicklungs- und anpassungsfähig ist der oder die Bewerber*in? Gab es innerhalb der letzten Beschäftigungsverhältnisse verschiedene Aufgaben oder sogar Rollenwechsel?
- Wie loyal oder sprunghaft ist der oder die Bewerber*in? Wie lang waren die letzten Beschäftigungsverhältnisse – und gingen sie nahtlos ineinander über?
Schritt 2:
Abschlüsse, Zertifikate & Weiterbildungen
Auch das, was vor dem Start ins Berufsleben passierte, also zum Beispiel Praktika, Schul- oder Studienabschlüsse können vielsagend sein. Genauso wie eventuelle Fortbildungen während der Berufslaufbahn. Haben all diese Dinge dafür gesorgt, dass das Talent nun die passenden Erfahrungen und Skills für Ihre Stelle mitbringt?
Aber nicht nur perfekt passende Dinge sind wichtig: Ähnliche oder gar fachfremde Ausbildungen oder Kenntnisse können frischen Wind in Ihr Unternehmen bringen, wenn sie einen gewissen Bezug zur ausgeschriebenen Stelle haben.
Schritt 3:
Interessen in berufsnahen Gebieten oder soziales Engagement
So, nun haben Sie alles über das Talent herausgefiltert, was von beruflicher Relevanz ist, oder? Nicht ganz. Auch der Abschnitt „Hobbys“ kann viel über das Talent aussagen. Achten Sie auf Hobbys, die thematisch mit Ihrer Stelle zusammenhängen. Hier kommen zwei positive Beispiele:
- Das Talent, das sich auf die IT-Stelle bewirbt, programmiert in seiner Freizeit ein eigenes Videospiel und beschäftigt sich intensiv mit einer Programmiersprache.
- Der oder die Bewerber*in für die Redaktionsstelle hat zwar ein naturwissenschaftliches Studium abgeschlossen, schreibt aber in der Freizeit für eine lokale Zeitschrift.
Interessant sind auch Informationen über ehrenamtliche Tätigkeiten. Talente, die sich in ihrer Freizeit ehrenamtlich betätigen, zeigen, dass sie sozial, umgänglich, uneigennützig und einsatzfreudig sind.
Informationen, die Sie nicht erfragen dürfen
Jetzt wissen Sie so einiges über den oder die Bewerber*in, doch möchten noch mehr wissen. Da ist Vorsicht geboten. Zumindest bei diesen Dingen:
Foto: Ein Bild des Talents gehört für viele zum Lebenslauf dazu. Aber: Wenn der oder die Bewerber*in nicht freiwillig ein Foto mitschickt, dürfen Arbeitgeber keines verlangen. Warum? Aus Gründen der möglichen Diskriminierung.
Privates: Auch Informationen zu Themen wie Familienstand, Kinderwunsch oder zu Krankheiten dürfen Arbeitgeber nicht einfordern. Nur, wenn der oder die Bewerber*in diese Informationen von sich aus teilt, ist es in Ordnung.
Lebenslauf checken: Unconscious Bias verhindern
Unconscious Bias? Moment mal, was ist denn das? Der Ausdruck bedeutet übersetzt so viel wie „unbewusste Voreingenommenheit“. Manchmal machen wir uns, ohne es zu merken und es böse zu meinen, aufgrund bestimmter Informationen zu schnell ein Bild von einem Menschen, das gar nicht richtig ist.
Das können Sie beim Lebenslauf checken umgehen: Legen Sie zum Beispiel ein beigefügtes Bild beiseite oder decken Sie es ab, ignorieren Sie den Namen, den Geburtsort oder die Berufe der Eltern. Konzentrieren Sie sich allein auf die Qualifikationen, Skills und beruflichen Stationen des Talents. Danach können Sie sich daran machen, den Menschen dahinter ausführlich kennenzulernen.
Abgeschreckt vom Lebenslauf? Das muss nicht sein!
Der Lebenslauf ist interessant, aber nicht zu 100 Prozent das, was Sie erwarten? Nutzen Sie die Gelegenheiten, die sich öffnen:
1. Geben Sie Quereinsteigern eine Chance
Der Arbeitsmarkt ist im Moment vor allem durch Fachkräftemangel geprägt: Umso wichtiger ist es, im Recruiting offen für Optionen zu sein. Auch im Quereinstieg, also dem Berufseintritt aus einer gänzlich anderen Berufssparte, liegen Chancen. Eine Studie von meinestadt.de besagt, dass über 40 Prozent aller Fachkräfte bereits in neue Berufsfelder gewechselt haben und etwa 30 Prozent sind dem Wechsel nicht abgeneigt.
Für Sie heißt das: Selbst, wenn der Lebenslauf auf den ersten Blick nicht ganz ideal wirkt, achten Sie zum Beispiel auf Dinge wie die Freizeitbeschäftigungen, die zu Ihrer Stelle passen. Oder finden Sie heraus, ob das Talent zwischen den Zeilen motiviert, talentiert und anpassungsfähig wirkt. Vielleicht finden Sie Ihre Wunsch-Fachkraft als Quereinsteiger*in!
2. Lücken als Gesprächsmaterial
Lückenlose Lebensläufe waren früher die Regel, aber sind heute eher die Ausnahme. Lücken können etwas Schlechtes bedeuten, müssen sie aber nicht. Lassen Sie sich also nicht sofort davon abschrecken. Gründe hierfür sind unter anderem:
- Weiterbildung
- Nachgeholter Studiengang
- Umschulung
- Auslandsaufenthalt
- Sabbatical (längerer, unbezahlter Sonderurlaub)
- Familie (zum Bespiel Pflegesituation, Schwangerschaft, Elternzeit)
- Krankheit
Lücken sind eine großartige Gelegenheit, im ersten Bewerbungsgespräch so einiges über das Talent herauszufinden. Lassen Sie sich die Lücke erklären. Wichtig: Stellen Sie Ihre Fragen offen. Fragen sie zum Beispiel nicht konkret nach Krankheiten. Denn wir haben gelernt: Zu sensiblen Themen dürfen Sie keine Antworten einfordern.
Passgenaue Bewerbungen machen das Lebenslaufchecken noch angenehmer. Bewerber-Targeting, also die zielgenaue Ansprache geeigneter Talente, hilft ihnen, genau solche Bewerbungen zu bekommen. Wie das gelingt, verrät unser kostenloses Info-PDF zum Thema. Jetzt downloaden!
Reemko Ruth
Ihr Kontakt zu uns
Fragen, Ergänzungen, Interesse? Schreiben Sie uns, wir beraten Sie gerne persönlich.
Bildquelle: Akson; unsplash | Magnet.me; unsplash
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