Arbeitszeitmodelle
Die Welt wird digitaler, Arbeitsprozesse werden angepasst und die Generation X macht den Generationen Y und Z Platz auf dem Arbeitsmarkt. Viele Arbeitnehmer*innen legen immer mehr Wert auf Flexibilität und eine zufriedenstellende Work-Life-Balance. Um diesem Anspruch gerecht zu werden, bieten viele Unternehmen verschiedenste Modelle an.
Übersicht
Welche Arbeitszeitmodelle gibt es?
Das Arbeitszeitmodell verhilft dem Arbeitsprozess zu einem reibungslosen Ablauf. Die Arbeitszeit kann in die Kategorien „Täglich“, „Wöchentlich“ oder „Jährlich“ bzw. in die Lebensarbeitszeit eingeteilt werden.
Diese Arbeitszeitmodelle gibt es:
Vollzeit
Das gängigste Modell ist nach wie vor die 40-Stunden-Woche: Fünf Tage die Woche, acht Stunden am Tag. Allerdings gelten Stellen ab 35 Stunden pro Woche als eine Vollzeitbeschäftigung. Die Definition „Vollzeit“ in einer Stellenanzeige obliegt hierbei dem Unternehmen. Immer mehr Betriebe bieten aktuell modernere Arbeitszeitmodelle an. Die Gründe hierfür sind unter anderem eine Senkung von Krankheitszeiten sowie die bessere Nutzung von Ressourcen. Aufgrund der zunehmenden Digitalisierung gehen die Anforderungen an einen Arbeitgeber mehr in Richtung einer guten Work-Life-Balance und der persönlichen sowie beruflichen Weiterentwicklung.
Teilzeit
Als Teilzeit-Anstellung definiert sich alles unter 35 Wochenstunden. Das gängigste Beispiel für eine Teilzeitstelle ist ein Elternteil, das nach der Elternzeit wieder in den Job einsteigt – die Wochenstunden werden auch hier individuell vereinbart.
Job Sharing
Beim Job Sharing teilen sich zwei (oder mehr) Personen eine Vollzeitstelle. Job Sharing bietet einige Vorteile, zum Beispiel: Weniger Stress für eine Person, eine Vollzeitstelle wird ausgefüllt, voneinander lernen, Stärkung der Employer Brand, fällt eine Hälfte aus, so kann die andere einspringen und die Arbeit kann abgefangen werden. Job Sharing lässt sich in zwei Varianten untergliedern:
- Job Splitting: Die Mitarbeiter*innen werden zu unterschiedlichen Zeiten eingesetzt und arbeiten Hand in Hand.
- Job Pairing: Die Angestellten arbeiten hier eng zusammen, allerdings zu denselben Arbeitszeiten.
4-Tage-Woche
Vor einigen Jahren hat es Schweden vorgemacht: Viele Betriebe haben dort die 4-Tage-Woche eingeführt. Allerdings zogen auch amerikanische Unternehmen wie beispielsweise Amazon nach und etablierten dieses Modell in ihre Arbeitsprozesse. Dieses Modell wurde eingeführt, um einer gewissen Unzufriedenheit und Überarbeitung (und damit einhergehender krankheitsbedingter Fehlzeit) entgegenzuwirken. Mit einer 4-Tage-Woche werden Angestellte motiviert, die anfallende Arbeit in kürzerer Zeit zu erledigen – und somit mehr Freizeit zu genießen. Möglichkeiten, die 4-Tage-Woche einzuführen, wären 32 Stunden (bei angepasstem Gehalt) oder 40 Stunden (bei gleichbleibendem Gehalt).
6-Stunden-Tag:
Viele Arbeitnehmer*innen arbeiten heutzutage noch mehr, als vertraglich geregelt ist. Die Folgen sind Unzufriedenheit, Stress sowie eine sinkende Motivation. Außerdem kann es zu negativen physischen und psychischen Langzeitfolgen kommen. Auch bei dem 6-Stunden-Tag ist Schweden Vorreiter: Viele Arbeitnehmer*innen arbeiten nur noch 6 Stunden am Tag zu vollen Bezügen. Das Modell zahlt sich aus: Sie sind motivierter, ausgeglichener und schaffen dasselbe Pensum wie an einem 8-Stunden-Tag.
Sabbatical:
Unter einem Sabbatical – oder auch Sabbatjahr – versteht man einen Langzeiturlaub von maximal einem Jahr. Die Bezahlung kann folgendermaßen geregelt werden: Der/die Angestellte arbeitet ein Jahr zum halben Gehalt und hat dann das nächste Jahr frei, ebenfalls mit einem halben Gehalt. Alternativ erhält er oder sie während des Sabbaticals keine Bezüge. Hier bedarf es in jedem Fall eine individuelle (am besten schriftliche) Vereinbarung.
Vertrauensarbeitszeit mit Ergebnisorientierung:
Die Vertrauensarbeitszeit mit Ergebnisorientierung ist vom Konzept der 4-Tage-Woche recht ähnlich. Bei diesem Modell werden Projekte mit Deadlines definiert und Aufgabenbereiche zugeteilt. Im Fokus stehen hierbei die Leistung und Produktivität aller Beteiligten. Eine feste Arbeitszeit wird hierbei ausgeklammert. Die Vorteile hierbei sind, dass sich Teams selbstständig organisieren und jede*r Mitarbeiter*in zu den Zeiten arbeiten kann, zu denen er oder sie am kreativsten ist.
Unbegrenzter Urlaub:
Das wohl flexibelste Arbeitszeitmodell ist die Möglichkeit des unbegrenzten Urlaubs. Mitarbeiter*innen entscheiden selbst, wie viel Urlaub sie brauchen und nehmen sich diesen. Besonders geeignet sind Betriebe, in denen Produktivität und Erfolg einfach gemessen werden können. Voraussetzung hierbei ist allerdings ein sehr gutes Teamgefüge, kein Druck untereinander (sich keinen Urlaub zu nehmen) und gegenseitiges Vertrauen.
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Bildquelle: George Milton; pexels.com
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